Als werdender Vater oder Partner*in spielst Du eine entscheidende Rolle während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Deine Unterstützung kann einen großen Unterschied für die werdende Mutter machen – und auch für Deine individuelle Bindung zu Deinem Kind. Hier sind einige Tipps, wie Du in der Schwangerschaft und im Wochenbett eine wertvolle Hilfe sein kannst, wie Du dich auf diese Zeit gut vorbereiten kannst und wie Du in Deine Rolle als Vater oder Bezugsperson hineinwachsen kannst.
Unterstützung während der Schwangerschaft und Geburt: das kannst Du tun!
Emotionale Unterstützung
Sei ein guter Zuhörer und ermutige die werdende Mutter, über ihre Gefühle und Sorgen zu sprechen. Zeige dabei Geduld und Verständnis für die körperlichen und emotionalen Veränderungen, die sie durchmacht.
Praktische Unterstützung
Begleite sie zu den Vorsorgeuntersuchungen und Arztterminen, wenn Ihr das gemeinsam so möchtet. Und übernimm unbedingt noch mehr Haushaltsaufgaben wie Einkaufen, Kochen und Putzen, als Du es eh schon tust. Besonders körperlich anstrengende Tätigkeiten sind jetzt Deine Aufgabe!
Vorbereitung auf die Geburt
Nimm an Geburtsvorbereitungskursen teil und informiere Dich über den Geburtsprozess. Auch wenn Deine Partnerin das Kind gebären wird, ist es Eure gemeinsame Geburtserfahrung. Es wird sie sicherlich freuen, wenn auch Du verschiedene Optionen kennst, Deine Wünsche kommunizierst und am großen Tag für das, was Ihr Euch bzw. sie sich überlegt hat, einstehen kannst. Besprecht daher im Vorfeld gemeinsam Eure Wünsche und Vorstellungen für die Geburt und erstellt einen Geburtsplan. Klärt außerdem mit Vorlauf, welche Aufgaben und Unterstützung Du während der Geburt übernehmen kannst. Ein Tipp: Hilf bei der Vorbereitung und dem Packen der Kliniktasche und stelle sicher, dass alle wichtigen Dokumente griffbereit sind. Deine Partnerin wird in dem Moment, wenn es soweit ist, andere Dinge im Kopf haben. Nimm ihr alles ab, was geht.
Da sein während der Geburt
Eines steht außer Frage: als werdender Vater, als Partnerin oder Begleitperson erlebt man während einer Geburt auch viele Emotionen. Von Freude, Überwältigung bis hin vielleicht auch ein wenig Angst. Aber was fast alle, die dabei sein durften, berichten, ist ein Gefühl von Hilflosigkeit. Sollte es Dir also auch so gehen, sei Dir sicher: Du bist nicht alleine! Und auch wenn es sich vielleicht so anfühlt als könntest Du kaum etwas tun und deine Partnerin muss die ganze Arbeit alleine machen, können wir dich beruhigen – denn das ist nicht so. Natürlich kannst Du nicht stellvertretend eine Wehe wegatmen. Aber Du kannst ein Fels in der Brandung sein, ihre Hand halten, Wasser und Snacks reichen und immer wieder gut zureden. Außerdem kannst Du auch ganz praktische Aufgaben übernehmen wie z.B. nach der Verfügbarkeit eines Familienzimmers fragen (sollte das gewünscht sein), nach neuen warmen Kirschgernkissen fragen, die Playlist wieder von Vorne starten uvm. In vorheriger Absprache mit der Mama in Spe kann es auch Deine Aufgabe sein, Fotos zu machen und kurze Anekdoten über den Verlauf zu notieren, damit ihr später eine schöne Erinnerung habt. Und zu guter letzt liegt es natürlich auch bei Dir, Familie und Freunde zu informieren, wenn Euer kleines Wunder dann da ist.
Unterstützung im Wochenbett
Das aller wichtigste, was Du in der Zeit nach der Geburt tun kannst, ist Sorge dafür zu tragen, dass die frischgebackene Mutter ausreichend Ruhe und Erholung bekommt. Das heißt ganz praktisch, dass Du für alle Haushaltstätigkeiten wie Kochen, Putzen und Waschen verantwortlich bist oder es Deine Verantwortung ist dafür zu sorgen, dass diese anderweitig erledigt wird. Außerdem sollte der Großteil der Babypflege wie Wickeln & Co. bei Dir liegen. Auch wenn Du das Stillen nicht übernehmen kannst, kannst Du das Stillen unterstützen, in dem Du für bequeme Positionen sorgst, Wasser und Snacks anreichst etc. Außerdem ist es wichtig, auch emotional präsent zu sein und die neue Mama in dieser sensiblen Phase aufzufangen. Schaffe Raum und Sicherheit für Gespräche und bestärke sie in ihrer neuen Rolle.
Selbstfürsorge und Balance
Auch wenn Baby und Mama für einige Zeit an erster Stelle kommen: Achte auch auf Deine eigenen Bedürfnisse und sorge für ausreichend Schlaf und Erholung. Sprich auch Du offen über deine Gefühle und Sorgen und sucht, wenn es Probleme gibt, gemeinsam nach Lösungen.
Als Vater oder Partner*in kannst Du während der Schwangerschaft und im Wochenbett eine wertvolle Unterstützung sein. Indem Du emotional verfügbar bist und praktisch mit anfasst, trägst Du dazu bei, dass die werdende Mutter sich wohl und gestärkt fühlt – und sorgst gleichzeitig dafür, dass auch Du eine enge Bindung zu Deinem Kind aufbauen kannst.