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Kindsgut Interview: Mit einem Online Kinderarzt von Kry

Hier findet Ihr Tipps von Dr. med. Hanns-Michael Burow, Arzt für Kinder- und Jugendmedizin in einer Praxis in Oberkirch und Online-Kinderarzt bei Kry:

Was sollte ich an Medikamenten für Kind immer zu Hause haben?

Dr. Burow: Für ein Baby oder Kleinkind sollte man ein Fieber-und Schmerzmedikament (Zäpfchen oder Saft) zu Hause haben, das dem Gewicht des Kindes angepasst ist. Außerdem empfehle ich bei Säuglingen Kochsalzlösung für die verstopfte Nase und etwas gegen Blähungen. Für Letzteres gibt es zum Beispiel auch Zäpfchen, die gleichzeitig eine abführende Wirkung bei Bauchschmerzen zu haben scheinen. Zu guter Letzt kann es auch sinnvoll sein, Cortisonzäpfchen im Falle einer Atemnot oder einer stärkeren Allergie auf Vorrat zu haben.

Lohnt sich ein Baby-Erste-Hilfe-Kurs?

Dr. Burow: Die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs ist immer sinnvoll. Nicht nur, weil in so einem Kurs die richtigen Maßnahmen in Notfallsituationen vermittelt werden. Eltern sind sich dann auch der möglichen Gefahren bewusst und gut darauf vorbereitet, einen Notfall als solchen zu erkennen und rechtzeitig Hilfe zu holen.

Ab wann kann man neben Muttermilch oder Pre-Milch auch Wasser oder Tee geben?

Dr. Burow: Während der Stillzeit braucht das Baby keine zusätzliche Flüssigkeit. In der Regel auch dann nicht, wenn das Baby eine Formulanahrung bekommt. Auch mit Einführung der Beikost ab der 17. Woche muss man nicht zwingend nennenswerte Flüssigkeitsmengen in Form von Wasser oder Tee geben. Eltern sollten sich deshalb nicht unter Druck setzen.

Wie oft sollte ich mein Kind baden?

Dr. Burow: 2 bis 3 Mal pro Woche sollte Badezeit sein. Aber nicht länger als 5 bis 10 Minuten, damit die Haut nicht austrocknet.

Ist es okay, mein Kind vegan zu ernähren? Was sollte ich dabei beachten? 

Dr. Burow: Eine vegane Ernährung ist bei Kindern nicht zu empfehlen, da sie nicht ausgewogen genug ist. Eine rein vegetarische Kost ist für ein Kind zwar auch nicht optimal, lässt sich aber vertreten, wenn es genügend Eisen bekommt.

Mein Kind hat ein bisschen Schnupfen. Darf es trotzdem in die Kita? 

Dr. Burow: Unter Corona-Bedingungen ist selbst ein Kind mit einem Schnupfen ein Problem. Ob es in die Kita darf, muss im Einzelfall mithilfe eines zeitnahen Tests entschieden werden. Aber ansonsten dürfte eine Schnupfennase bei einem sonst gesunden Kind kein Problem sein.

Ab wann können Kinder Heuschnupfen bekommen – und woran erkenne ich, dass mein Kind eine Allergie hat?

Dr. Burow: In den ersten beiden Lebensjahren können Allergien durch Hautausschläge oder Magen-Darm-Probleme sichtbar werden. Ein Heuschnupfen kann dagegen erst ab 2 Jahren auftreten – zu erkennen an Schnupfen, Augenreizungen und Abgeschlagenheit. Um die Diagnose abzusichern, sollten Eltern einen Allergietest durchführen lassen.

Bei welchen Beschwerden kann die Video-Kinderärztin oder der Video-Kinderarzt helfen und wie?

Dr. Burow: Die Nachfrage nach Video-Sprechstunden auch für Kinder hat durch Corona zugenommen. Oft höre ich, dass die Eltern schon positive Erfahrungen damit gemacht haben. Die Kinderärztin oder den Kinderarzt vor Ort kann der Video-Termin zwar nicht ersetzen, bietet aber eine gute Ergänzung. In vielen Fällen kann man auch per Video Soforthilfe leisten, eine Behandlung einleiten oder weitere Schritte empfehlen.

Bei Atemwegsinfekten, unkomplizierten Magen-Darm-Erkrankungen, allergischen Symptomen und Hautausschlägen kann die ärztliche Beratung per Video helfen. Besonders bei Hautveränderungen kommt es auch darauf an, dass die Eltern die betroffenen Stellen gut mit Fotos dokumentieren.

Wie läuft ein Video-Arzttermin für Kinder ab?

Dr. Burow: Eltern können über die Kry App die Symptome des Kindes angeben, damit die Ärztin oder der Arzt optimal vorbereitet ist. Danach buchen sie einen Termin, der je nach Verfügbarkeit schon heute oder in den nächsten Tagen liegen kann. Die Ärztin oder der Arzt ruft dann zum vereinbarten Zeitpunkt direkt über die App an und führt die Video-Sprechstunde durch. Die Kosten für den Termin trägt die Krankenversicherung (gesetzlich oder privat). Darüber hinaus können sich Eltern für das Kind ein digitales Rezept und eine Schulbescheinigung ausstellen lassen.

Auf jeden Fall sollte das Kind, egal, wie alt es ist, auch selbst bei der Video-Sprechstunde anwesend sein. Nur so kann ich als Arzt den Zustand beurteilen, mir Symptome ansehen und direkt mit dem Kind kommunizieren.

Was kann ich tun, wenn mein Kind Angst vor dem Arzttermin hat?

Dr. Burow: Dass manche Kinder vor einer ärztlichen Untersuchung aufgeregt oder ängstlich sind, ist ganz normal. Mit etwas Geduld und Einfühlungsvermögen können Eltern ihren Kindern die Ängste nehmen. Da gibt es zahlreiche Kinderbücher, die themenspezifisch und altersgerecht darauf vorbereiten. Ein Durchspielen des Arztbesuches mit Stofftieren und dem eigenen Arztkoffer kann dem Kind näher bringen, dass so eine Untersuchung nicht beängstigend sein muss und Medizin sogar ganz spannend sein kann. Am Ende haben die Eltern natürlich auch eine Vorbildfunktion – sie sollten von ihren eigenen Arztbesuchen positiv berichten.

Vielen Dank für das spannende Interview!

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