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Kindsgut Homestory: Hausumbau mit Louisa

Unsere liebe Louisa hat uns ihr traumhaft schönes Zuhause gezeigt und uns verraten, was sie beim Hausumbau alles beachten musste und wie sie zu Ihren vier Traumwänden gekommen ist. Tolle Räume im skandinavischen Flair mit ein paar exzentrischen Ausreißern. Eine tolle Kombination!

Wann habt Ihr das Haus gekauft? Und wie habt Ihr es gefunden? 

Wir haben unser Häusschen im Sommer 2015 gekauft. Durch den Freundeskreis haben wir von der Immobilie erfahren- die Großeltern einer Bekannten zogen altersbedingt aus und die Familie suchte jemanden, der das Familienhaus mit Leben füllt. Das wäre auch mein Tipp an alle in diesen Crazy Immobilien Zeiten, es möglichst vielen Menschen zu erzählen, dass man auf der Suche ist. So oft ist es ein Zufall, dass ein Bekannter eines Bekannten etwas weiß…

Was hat Euch dazu bewegt, dieses Haus zu kaufen? 

Wir kommen beide aus Berlin und für uns war bei der Wohnortsuche die Lage zentral. Wir wollten unsere Kinder nicht weit von unseren Eltern aufwachsen lassen. Wir hatten, was die Immobilie angeht, um ehrlich zu sein, gar nicht viele Vergleiche, weil wir zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht aktiv nach Häusern geschaut haben. Das war eher so, dass wir gefunden wurden. Ich war nicht von Anfang an überzeugt, jetzt schon meine schöne Altbau- Stadt-Wohnung zu verlassen, aber parallel kündigte sich unser Kind an, dann war das irgendwie Fügung. Heute bin ich sehr froh, dass wir damals JA zum Häusschen gesagt haben. Ausschlaggebend war also wirklich die Lage- wir leben jetzt absolut im Grünen, in 500 m sind wir am Wasser oder im Wald und unser Bezirk hat einen alten Dorfkern, mit traditionellem Bauernmarkt jede Woche. Unsere Kita hat zum Beispiel eine riesige Außenfläche und dennoch gehören wir zu Berlin. Dank Autobahn und S Bahn Anbindung ist „die Stadt“ sehr gut zu erreichen. Für uns ist das eine sehr gute Mischung, unser „Dorf in der Stadt“.

Vom Zeitpunkt des Kaufs bis hin zum Einzug – wie viele Tage lagen in etwa dazwischen?

Haha Tage…Also ursprünglich hatten wir gehofft, nach 9 Monaten einzuziehen. Letztendlich wurden aufgrund einer Kernsanierung mit einigen Hindernissen dann 1,5 Jahre. Wir haben mit sehr viel Eigenleistung das gesamte Objekt entkernt, neu strukturiert und umgebaut.

Ihr hattet während des Umbaus bereits Euren ersten Sohn, Du warst in Elternzeit – wie habt Ihr es geschafft, das alles unter einen Hut zu bringen?

Ursprünglich wollten wir ja zur Geburt umziehen, letztendlich haben wir es noch knapp vor seinem ersten Geburtstag geschafft. Das war zwar eine emotional schöne, aber auch sehr anstrengende Zeit. Das Baby war ziemlich viel auf der Baustelle, beim Architekten, beim Bauamt, im Fliesenmarkt, im Holzhandel…Mein verrücktes Highlight war, als ich mit der Babyschale im Abgeordnetenhaus von Berlin saß um bei einem Bau- Ausschuss zuzuhören, in dem es um die Überarbeitung eines Baugesetzes zu Dachausbauten in Berlin ging.

Was waren die größten Herausforderungen? 

Die Themen parallel zu jonglieren; Eltern werden, ein Säugling, die Baustelle mit allem was dazu gehört- Finanzierungspapierkram, Organisation der Gewerke, Abstimmungen untereinander und den vielen Entscheidungen, die bei so einer Kernsanierung getroffen werden mussten. Zwischendurch immer wieder die Frage- was machen wir denn hier eigentlich, unsere Schöneberger Altbauwohnung ist doch traumhaft… Zum Glück hatten wir den besten Freund und Architekten an unserer Seite, der viel Verständnis gezeigt hat, in welcher Situation wir uns befinden und der neben Baustellenaufsicht auch öfters „Aufsicht“ über uns als Paar und junge Familie geführt hat.

Generell, ohne unsere Familie und Freunde, die so viel mitgeholfen haben und uns- anpackend und emotional- unterstützt haben, hätte ich die Situation schlechter gemeistert. Das werde ich niemals vergessen, wie toll so viele zu uns waren und sind.

Wie würdest Du deinen Interior-Stil beschreiben? 

Licht, Licht und nochmal Licht. Als der Elektriker bei uns fertig war, hat er gesagt, er hätte noch nie so ein kleines Haus mit so vielen Lichtsträngen bestückt. Mir sind Lampen super wichtig, ich habe für jeden Raum ein Lichtkonzept gemacht sodass man verschiedene Lampen dimmen kann. Licht und Wärme-  Zuhause ist für mich, wenn man im T-Shirt rumlaufen kann. Meine Freundinnen amüsieren sich da schon, wenn sie im Winter kommen und sich aus ihren Pullovern schälen müssen. Bei uns ist es immer (zu) warm. Die Fußbodenheizung war für mich ein großer Wunsch und nachhaltiger Eco Strom daher auch ein wichtiges Projekt bei unserem Umbau. Ansonsten würde ich unseren Stil als „Skandinavisch mainstream mit ein paar exzentrischen Ausreißern beschreiben.“  Wir haben uns für graue, mauve Farben, die Metro Fliese und klare Linien entschieden. Das wird dann gebrochen, durch meine Exzentrik – der Flur ist zum Beispiel in schwarz-weißen Streifen tapeziert. Unser armer Architekt fühlte sich am Anfang wie im Zebra Gehege, aber ich liebe es…

Hast Du bestimmte Farb-/ Material- oder Muster-Kombinationen, die in Eurem Haus immer wieder auftauchen?

Grau, weiß und Holz. Uns war Holz sehr wichtig, auch wenn uns zwischenzeitlich zu mehr Stahl oder Beton oder auch Fliese geraten wurde, haben wir uns für viel Holz entscheiden, das Parkett und die Treppe sollten Eiche rustikal im Landhausstil sein. In diesem Fall gilt für uns Gemütlichkeit und Wärme vor Design und Klarheit…

Woher hast Du die Inspiration für Umbau und Einrichtung genommen? 

Ganz klassisch Pinterest- ich habe große Moodboards gebastelt, eines für uns Zuhause und eines für unseren Architekten. Damit klar wird, dass wir uns eher am schwedischen Familien Ferienhaus statt am Design-Loft in Mitte orientieren. Mein größter Wunsch wären noch Fensterläden und Fenstersprossen gewesen, da wurde ich dann aber doch überstimmt.

Was ist das älteste Stück in Eurem Haus und welches Dein Liebstes?

Das älteste Stück ist ein Holzbrett in der Küche aus dem 18. Jhd – das sieht aus wie ein A4 Holzdruck mit Muster, ist aber eine Butter-Form: mit diesem Druck wurde früher die Butter gegossen und handwerklich verziert. Mein Lieblingsstück im Haus ist die Zeichnung einer Katze. Diese wurde von dem Mann meiner Großtanten (Schwester meiner Oma), welcher Maler war, gezeichnet. Die Katze ist Teil einer Triologie. Als meine Großtante verstarb, haben meine Geschwister und ich uns entschieden, die dreiteilige Serie aufzuteilen. Bei uns hängt jetzt jeweils eine Katze und erinnert an diese großartige Frau und verbindet uns auf besondere Weise. Es ist schön zu wissen, dass auch wenn wir als Geschwister nicht mehr zusammenwohnen, unsere Zuhause dadurch irgendwie verbunden sind.

Und zum Thema exzentrisch schrullig; ich habe eine Zierteller Sammlung mit royalen Ereignissen darauf (Hochzeiten und Kronjubiläen) vom europäischen Hochadel.

Welchen Raum würdest Du als den Mittelpunkt Eures Familienalltags beschreiben?

Wir haben durch eine komplett Glasfront im Wohnzimmer, unseren Essbereich mit der Terrasse verbunden. Im Sommer verschmelzen diese beiden Bereiche und wir verbinden Innen und Außen. Das ist auch der Mittelpunkt unseres Familienlebens. Wir haben gern und oft Gäste und meistens wird gegessen…

Welcher ist Dein Lieblingsplatz?

Auf dem Hochbett meines Sohnes, wenn ich die Kinder im Blick habe und beobachte, wie sie spielen und quackeln. Ich also dabei bin, mich aber gleichzeitig da oben ein bisschen mit meinem Kaffee verstecken kann.

Man sagt ja oft, der Umbau hört nie auf, denn wenn man mit dem einen fertig ist, fängt man gleich mit dem Nächsten an. Ist das bei Euch auch so?

Absolut, so ein Haus entwickelt sich ja mit einem mit. Wir hatten den ersten Wechsel letztes Jahr, als unser zweites Kind kam und wir aus dem Gästezimmer ein Kinderzimmer schufen. Oder aktuell, nachdem es Sorgen mit dem Schornsteinfeger Ausstieg gab und wir also ein neues Dachfenster ausstanzen mussten. Auch die Gartengestaltung hält uns auf Trapp, bevor man entspannt auf der Terrasse liegt, muss man erst einmal eine bauen, der Schuppen errichtet, gestrichen, mit Kletterrosen berankt werden… Es wird wirklich nicht langweilig.

Dein Rat für alle, die umbauen wollen?

Es ist schön, wenn man die Vorstellung im Kopf hat, dass man lustige Zeitungspapier-Hüte auf dem Kopf hat und gemeinsam zu Backstreetboys Musik streicht und dabei herzhaft lacht, weil es so schön ist, ein Zuhause zu schaffen. Haha. Also das ist ungefähr 1 % der Zeit so. Und auch der Satz „es dauert länger und wird teurer“, den jeder Bauherr am Anfang innerlich belächelt und sich denkt, na warte, das ist doch nur Projektmanagement, das klappt schon- ja auch dieser Satz stimmt leider.

ABER – irgendwann kommt die Zeit, da zeigst du dein Zuhause und denkst, ja das hat sich gelohnt…

Also, Kraft sammeln, ein Umbau ist kein Sprint, sondern erstreckt sich oft über einen langen Zeitraum, es ist anstrengend, nervenaufreibend uns stellt einen als Paar vor ganz neue Herausforderungen. Körperlich (wenn man wie wir sehr viel selber macht) und auch emotional, wenn wieder ein Gewerk nicht pünktlich startet, abspringt, verschwindet (auch das kam bei uns vor). Und natürlich der finanzielle Druck im Nacken, dem es standzuhalten gilt.

Hierfür kann ich wirklich nur raten, sich zu informieren, es gibt viele tolle Förderprogramme (zum Beispiel von der KFW) für energieeffizientes Bauen, durch die wir ein sehr umweltschonendes Haus gestalten konnten.

Vielen Dank für das Interview, liebe Louisa!

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