Die Einschulung markiert einen bedeutenden Meilenstein im Leben eines Kindes – und auch für die Eltern beginnt mit dem ersten Schultag ein ganz neues Kapitel. Aus neugierigen Vorschulkindern werden plötzlich „Schulkinder“. Stolz, Vorfreude, aber auch Unsicherheit und viele Fragen begleiten diesen Übergang. (Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Jugendinstituts geben rund 60 % der Kinder an, sich auf die Schule zu freuen!)

Die Einschulung betrifft nicht nur das Kind, sondern das gesamte Familiensystem. Morgens heißt es früher aufstehen, die Freizeitgestaltung verändert sich, neue Bezugspersonen wie Lehrkräfte kommen ins Spiel. Für viele Eltern bedeutet das auch: Loslassen lernen – das Kind ein Stück mehr in die Selbstständigkeit entlassen.

Neben all der Freude bringt der Schulstart auch Herausforderungen mit sich: Kinder müssen sich in einer neuen sozialen Umgebung zurechtfinden, alles ist lauter und trubeliger. Leistungsdruck oder Vergleich können entstehen. Der Familienalltag muss neu strukturiert werden. Doch mit guter Vorbereitung kann diese Phase für alle Beteiligten positiv gestaltet werden.

Was Eltern jetzt wissen sollten, damit die Kinder körperlich & seelisch bereit für den Schulalltag sind:

Körperlich: Ein ausgeruhter Start ist das A und O. Gerade in den letzten Ferienwochen sollten Kinder schrittweise an einen regelmäßigen Schlafrhythmus gewöhnt werden. Auch leichte, regelmäßige, nährstoffreiche Mahlzeiten helfen, die Konzentration zu fördern – besonders ein ausgewogenes Frühstück sollte fester Bestandteil des Morgens sein!

Psychologisch: Kinder verarbeiten die neue Situation ganz unterschiedlich. Manche freuen sich unbeschwert, andere reagieren mit Nervosität oder Bauchschmerzen. Wichtig ist grundsätzlich: Platz für alle Gefühle schaffen, Gefühle ernst nehmen, Ängste ansprechen und das Kind in seinem Tempo begleiten! Häufige Unsicherheiten im Vorfeld sind z.B. die Angst keine Freunde zu finden, die Sorge, den Schulstoff nicht zu verstehen oder schlicht alleine zu sein, z.B. auf dem Schulweg.

Generelle Tipps vor und nach der Einschulung:

• Bücher lesen zum Thema Einschulung, damit positive Neugierde steigt!
  
• Freundschaften entstehen langsam – keine Sorge! Kleine Verabredungen nachmittags können jedoch zarte Freundschaftsbande fördern!
  
• Bewegung am Nachmittag, gerade für bewegungsfreudige Kinder, schafft einen wichtigen Ausgleich zum neuen ‚Stillsitzen-Müssen‘!
  
• Und für die Eltern: Nicht nur unsere Kinder müssen lernen loszulassen, auch wir Eltern dürfen vertrauen, dass sie ihren Weg machen!!

Ruhig zwischendurch mal die eigne Einstellung überprüfen: ‚Mache ich mir Sorgen?‘ Je entspannter und positiver man als Elternteil der Sache entgegensieht, desto mehr wird sich diese Entspannung übertragen und desto leichter fällt es den Kleinen, sich auf das Neue einzulassen.

Wichtige Kompetenzen zum Schulstart – aus ärztlicher Sicht:

Nicht so sehr akademisches Vorwissen zählt, viel wichtiger sind grundlegende soziale und motorische Kompetenzen!

Feinmotorik: Übungen wie Malen, Basteln oder Schleifen binden fördern die Feinmotorik – ein wichtiger Baustein für den Schulstart.

Sprache & Ausdruck: Kinder sollten sich verständlich äußern und einfache Anweisungen verstehen können. Bei Unsicherheiten lohnt sich eine logopädische Einschätzung.

Selbstständigkeit & Frustrationstoleranz: Auch Rückschläge aushalten und kleine Aufgaben eigenständig lösen sind zentrale Kompetenzen

Daneben sollten natürlilch Vorsorgen beim Kinderarzt wahrgenommen werden bzw der Impfstatus aktulalisiert werden. Wer unsicher ist, ob sein Kind schon schulreif ist, sollte dies frühzeitig abklären lassen beim Kinderarzt, dieser kann dann, wenn nötig, zu einer der folgenden Fachstellen weiterschicken:

• Ergotherapie bei motorischen Auffälligkeiten
• Logopädie bei sprachlichen Unsicherheiten
• Schulpsychologische Beratungsstellen

Fazit:

Die Einschulung ist für Kinder ein großer Schritt – aber auch eine wunderbare Chance, zu wachsen. Mit Einfühlungsvermögen, klaren Strukturen und einer Portion Gelassenheit begleitest Du Dein Kind stark in diesen neuen Lebensabschnitt. Vertrau darauf, dass Dein Kind seinen Weg gehen wird. Jedes Kind entwickelt sich im eigenen Tempo – das Wichtigste ist, dass es sich dabei sicher, geliebt und gesehen fühlt!