4. Zwei-Wort-Sätze (18–24 Monate)
Kinder beginnen, Wörter zu kombinieren („Mama da“, „Auto fahren“) und erste grammatikalische Strukturen zu nutzen. Der Wortschatz wächst rasant, und Kinder erkennen einfache Satzmuster.
5. Mehrwortsätze und Grammatik (2–3 Jahre)
Ab dem zweiten Lebensjahr sprechen viele Kinder in vollständigen Sätzen, stellen Fragen und experimentieren mit verschiedenen Zeitformen. Sie beginnen, Regeln der Grammatik anzuwenden.
6. Komplexe Sätze und Erzählfähigkeit (3–5 Jahre)
Kinder lernen, Geschichten zu erzählen, Gefühle zu benennen und ihre Gedanken strukturiert auszudrücken. Abstrakte Begriffe, Zeitformen und Nebensätze werden verstanden und verwendet.
Wie Eltern den Spracherwerb fördern können
Sprache entsteht nicht isoliert, sondern im Austausch. Besonders durch gemeinsames Spielen, Vorlesen und Singen erweitern Kinder ihren Wortschatz, verbessern ihre Aussprache und entwickeln ein Gefühl für Satzbau und Grammatik.
Sprachfördernde Spielideen im Alltag
• Kaufmannsladen: Fördert Dialoge, Rollenspiele und den aktiven Wortschatz. Kinder lernen Begriffe für Lebensmittel, Mengenangaben und einfache Höflichkeitsformeln.
• Tierpuzzle oder Bildkarten: Unterstützen das Benennen von Tieren, Farben und Geräuschen. Gleichzeitig werden Kategorien und Zusammenhänge geübt.
• Memory oder Zuordnungsspiele: Trainieren das Sprachverständnis und fördern das Beschreiben von Bildern („Der Apfel ist rot“, „Der Hund schläft“).
• Bücher mit Klappen oder Geräuschen: Animieren zum Sprechen und machen Sprache erfahrbar.
• Rollenspiele mit Puppen oder Figuren: Ermöglichen die Nachahmung von Alltagssituationen und fördern das freie Sprechen in einem sicheren Rahmen.
Interaktion ist der Schlüssel
So wichtig die biologischen Grundlagen auch sind – Sprache entwickelt sich vor allem durch echte, zugewandte Kommunikation. Kinder brauchen Menschen, die mit ihnen sprechen, auf sie eingehen und gemeinsam in den sprachlichen Austausch gehen. Einfache Sätze, Wiederholungen und aktives Zuhören helfen dabei, Sprache lebendig und verständlich zu machen.
Fazit: Spracherwerb gezielt unterstützen
Kinder lernen sprechen, indem sie Sprache erleben. Der Spracherwerb ist ein komplexer, aber natürlicher Prozess, der sich mit liebevoller Begleitung und alltagsnahen Impulsen optimal fördern lässt. Wer gemeinsam spielt, liest, erzählt und zuhört, legt den Grundstein für eine gesunde sprachliche Entwicklung – und stärkt dabei auch Selbstvertrauen, Kreativität und soziale Fähigkeiten.