Wer hat an der Uhr gedreht?
Zeitumstellung mit Kindern: Jedes Jahr aufs Neue eine kleine Herausforderung. Denn die fehlende Stunde kann große und kleine Körper ganz schön durcheinander bringen – besonders, weil unsere Tagesplanung sich eben nicht mit umstellt. Daher können die Tage nach der Zeitumstellung gerade für die Kleinsten etwas schwierig sein.
Wieso überhaupt die Uhren umstellen?
Die Idee war ursprünglich, die Uhren im Frühjahr um eine Stunde vorzustellen, um auch am Abend noch länger Tageslicht zu haben. Seit 1980 werden die Uhren zweimal im Jahr umgestellt. Ziel ist hauptsächlich, Energie zu sparen. Tatsächlich hält sich die Energieersparnis durch die Sommerzeit aber in Grenzen. Im Sommer wird abends zwar weniger Licht verbraucht, im Frühjahr und Herbst morgens dafür aber mehr geheizt, was den Effekt der Energieeinsparung wieder aufhebt.
Zeitumstellung mit Kindern: Wie geht das einfacher für alle?
Klar ist: Besonders für Kinder ist es ganz schön verrückt, wenn alles plötzlich um eine Stunde verschoben ist. Denn die Zeiten, an die wir uns in unserem Alltag halten müssen, sei das für die Kita oder andere Termine, verschieben sich ja nicht automatisch mit – und Kinder müssen das irgendwie einfach mit machen.
Es gibt aber einige Tricks für die Zeitumstellung mit Kindern, um den Übergang zu erleichtern:
1. Früh anfangen!
Es hilft ungemein, den Alltag bereits in der Woche vor der Zeitumstellung in kleinen Schritten anzupassen. So gewöhnen Kinder sich langsam an den neuen Rhythmus und die Umstellung ist innerhalb einer Woche gemeistert.
2. Kleine Schritte jeden Tag!
Und, auch wenn es schwer fällt: Besser die Kinder am ersten Tag der Zeitumstellung im Frühjahr nicht länger schlafen lassen, damit sie abends trotzdem müde sind und nach der alten Zeit etwas früher schlafen gehen. Im Herbst dürfen die Kleinen abends dafür gerne etwas länger wach bleiben, damit sie morgens Schritt für Schritt länger schlafen können.
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Was macht die Zeitumstellung eigentlich mit unserem Körper?
Wer schon einmal in eine andere Zeitzone gereist ist, weiß, Jetlag kann einen ganz schön mitnehmen. Die innere Uhr wird durcheinander gewirbelt und genau so fühlt man sich auch. Doch was macht so ein „Mini-Jetlag“ eigentlich mit uns? Und mit unseren Kindern?
Forscherteam der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchte an 55.000 Menschen zusammen mit Chronobiologe Till Roenneberg die gesundheitlichen Auswirkungen der Zeitumstellung auf den menschlichen Körper. „Auch wir waren überrascht, wie stark die Effekte sind. Diese wurden bisher unterschätzt.“, so Till Roenneberg. Unser Körper passt unsere sogenannte „Innere Uhr“ automatisch an den Tag-Nacht-Rhythmus an und orientiert sich hierbei an den Reizen der Umwelt.
Daher benötigt unser Körper im Winter mehr Schlaf als im Sommer. Dieser feine Prozess wird durch das künstliche Eingreifen empfindlich gestört, sprich: Unser Körper bleibt vorerst in der ursprünglichen Zeit, während sich alle Ereignisse des Tages verschieben. Roennebergs ernüchterndes Fazit: “Es ist durchaus denkbar, dass die Zeitumstellung langfristig weit größere Auswirkungen hat als bisher geglaubt.
Die DAK veröffentlichte 2014 eine Langzeitstudie, aus der hervorging, dass das Herzinfarktrisiko, vor allem in den ersten 3 Tagen nach der Zeitumstellung im Frühling, rapide ansteigt. So wurden in diesem Zeitraum 25% mehr Patienten mit Herz-Kreislauf-Beschwerden eingeliefert als im Jahresdurchschnitt.
Außerdem sind unter anderem der Blutdruck, die Temperatur des Körpers, die Pulsfrequenz und auch die Verdauung an den Tagesrhythmus gekoppelt und werden durch die Zeitumstellung beeinflusst. Auch Schlafstörungen können auftreten. Besonders Kinder und Senioren reagieren hier sensibel, deshalb wird das Thema Zeitumstellung mit Kindern besonders interessant!
Vor oder zurück? Die besten Eselsbrücken
Jedes Jahr auf’s Neue sorgt die Zeitumstellung für Verwirrung: Wird die Uhr nun vor oder doch zurück gestellt? Mit diesen Merksätzen gehört das ab jetzt der Vergangenheit an.
- „Immer zum Sommer hin“: Im Herbst entfernen wir uns (eine Stunde) von ihm und im Frühling kommen wir ihm (wieder eine Stunde) näher
- „Die Balkon-Regel“: Ihm Frühjahr stellen wir die Möbel vor die Türe und im Herbst holen wir sie wieder zurück
- „Der Thermometer-Trick“: Die Zeitumstellung orientiert sich an den Außentemperaturen; Im Frühjahr wandern wir zu „Plus“ im Winter zu „Minus“
- „Früher aufstehen im Frühling“: Früher raus im Frühjahr, später aus den Federn zur Winterzeit
Zu guter Letzt: (kuriose) Fakten zur Zeitumstellung
1. Zeitumstellung vs. Freitag, der 13.
In der Woche nach der Zeitumstellung gibt es bis zu 30% mehr Autounfälle. Das ist auf den gestörten Biorhythmus, aber auch auf das Aufkommen von Wildtieren zum Berufsverkehr zurückzuführen. Denn die Tiere folgen natürlich ihrer inneren Uhr und nicht unseren Regeln. Das macht diese Woche statistisch gesehen – für Mensch und Tier – gefährlicher als Freitag, der 13.
2. Die Zeitumstellung geht den Kühen auf den Wecker
Kühe sind hochsensibel und reagieren daher merkbar auf unsere Zeitumstellung. Sie sind feste Melkzeiten gewöhnt. Werden diese nicht eingehalten, dauert es oft bis zu 7 Tagen, ehe sie wieder die volle Menge Milch produzieren und sich an die „neue“ Zeit angepasst haben.
Und, soviel Zeit muss sein…
… die Umstellung auf Winterzeit gilt als weniger strapaziös, als der Wechsel zur Sommerzeit. Außerdem ist die Abschaffung der Zeitumstellung beschlossene Sache. Ursprünglich sollte es schon 2019 so weit sein, aufgrund EU-weiten Abstimmungsprozessen, wird dies noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Bis dahin gilt: Gesunde Menschen haben sich meist innerhalb von drei Tagen an die Zeitumstellung gewöhnt.
Was es mit der Zeitumstellung noch so auf sich hat, und viele weiteren Antworten gibt es bei Kindaling, dem Online – Freizeitguide für Kinder. Kindaling bietet ein vielfältiges und kunterbuntes Angebot – von Schwangerschaftsyoga und Geburtsvorbereitung, Kindersport, Eltern-Kind-Gruppen, Kreativ-Kurse, Musikunterricht bis Feriencamps ist alles dabei. Danke für die vielen Infos und Fun Facts!